Modautal: Kontrollierte Sprengung von Sprengstofffund verläuft ohne Zwischenfälle
Herchenrode - 17.03.2016Nachdem durch Zufall am Mittwochnachmittag
(16.03.2016) in einem Pulverhäuschen in unmittelbarer Nähe eines
ehemaligen Steinbruchs zwischen Hoxhohl und Brandau zahlreiche
Sprengstoffstäbe entdeckt wurden (wir haben berichtet), erfolgte am
Donnerstag die Bergung und kontrollierte Sprengung des Fundes in dem
alten Steinbruch von
Herchenrode. Diese verlief problemlos und ohne
Zwischenfälle. Lediglich gegen 12.25 Uhr war ein lauter Knall
wahrnehmbar.
Experten des Hessischen Landeskriminalamtes hatten am
Donnerstagvormittag das Pulverhäuschen erneut begutachtet. Hierbei
stellten sie fest, dass darin weiterer Sprengstoff gelagert war. Es
dürfte sich um eine ursprüngliche Menge von über 120 Kilogramm
gehandelt haben, die zum Teil aber schon stark verrottet und ohne
Zünder war. Da aufgrund des Zustandes des Materials ein Transport
über die Straßen als zu gefährlich angesehen wurde, entschied man
sich, den Fund im unmittelbaren Nahbereich zu entsorgen. Um eine
Gefährdung der umliegenden Bewohner sowie einen Straßentransport zu
vermeiden, wurde der alte Steinbruch in Herchenrode gewählt. Dieser
ist vom Fundort über landwirtschaftliche Wege und Nebenstraßen zu
erreichen. Hauptverkehrsstraßen mussten daher für die Maßnahmen nicht
gesperrt werden. Der Fund wurde in zwei Fuhren in
Sicherheitsbehältern in den Steinbruch gebracht.
Gegen 12.25 Uhr erfolgte die erste Sprengung, die durch einen
deutlichen Knall wahrgenommen werden konnte. Die zweite Fuhre hatte
keine wahrnehmbare Sprengkraft mehr. Das Material wurde abgebrannt.
Gegen 14.00 Uhr waren alle Arbeiten beendet.
Während der Maßnahmen in dem Steinbruch wurden die umliegenden
Wege für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt und der
Gefahrenbereich zuvor mit dem Polizeihubschrauber abgeflogen. Mit
Lautsprecherdurchsagen hatte die Polizei am Vormittag die Anwohner im
Modautal über die Maßnahmen informiert. Vorsorglich und zur
Unterstützung der Polizeikräfte waren auch die Freiwillige Feuerwehr
Modautal, Mitarbeiter der Gemeinde sowie Rettungskräfte vor Ort.
Bei dem Finder des Sprengstoffs handelt es sich um den Besitzer
des Waldstücks, auf dem der Bunker steht. Da über Jahrzehnte niemand
an dem Häuschen war, entschied er sich am Mittwochnachmittag dieses
zu öffnen und fand den alten Sprengstoff. Sofort informierte der Mann
die Gemeinde und diese die Polizei.
Nach bisherigen Ermittlungen handelte es sich bei dem Fund um
gewerblichen Sprengstoff und Dynamitstangen. Teile des Materials
stammten aus den 60iger Jahren. Der Fund dürfte in Zusammenhang mit
dem früheren Betrieb des Steinbruchs stehen. Dieser ist schon mehrere
Jahrzehnte stillgelegt. Hinweise auf eine Straftat haben sich bislang
nicht ergeben.
Unsere Bezugsmeldung:
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